Kostenlose E-Books
Die Kostenloskultur des Internets ist vielen Verlegern verständlicherweise ein Dorn im Auge. Warum soll man aufwändig erstellte Inhalte einfach verschenken? Dass sich kostenlose E-Books im Markt ihre Nische schaffen, ist jedoch deutlich erkennbar. Denn was für viele klassische Buchprojekte sicher nicht rentabel ist, kann für bestimmte Varianten von E-Books unter Umständen sehr wohl im Sinne der Herausgeber sein.
Eigenwerbung
Online-Marketing-Experte Thomas Promny publizierte sein Buch „Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung“ in einer gruckten Version für 9,99 Euro und gleichzeitig als kostenloses E-Book. Über 25.000 Downloads erzielte er damit bereits und damit auch über 25.000 Kontakte zu Menschen, die Interesse am Thema Suchmaschinenoptimierung haben. Am Ende des Buches stellt er sich und seine Agentur eben diesen Menschen und potenziellen Kunden vor – eine ideale Werbung, die nicht nur Versprechungen macht, sondern mit brauchbarem Inhalt die Fachkompetenz der Agentur und des Autors glaubhaft darstellt.
E-Mail-Registrierungen
Um die Kontakte zur Leserschaft noch genauer zu erfassen, kann man den Zugang zu einem E-Book mit einer E-Mail-Registrierung verbinden. Das Verfahren wird bereits häufig bei kostenloser Software eingesetzt. Der Herausgeber hat so die Möglichkeit einer Zielgruppe mit klarem Themeninteresse anschließend Angebte für kostenpflichtige Inhalte zu machen, und das kostenlose E-Book darüber zu finanzieren.
Klassische Werbung
Dass das gedruckte Buch kein Ort für Werbeanzeigen wie in Zeitschriften oder Zeitungen ist, war seit jeher ungeschriebenes Gesetz. Doch in einer Zeit, in der die Buchbranche derart starken Veränderungen ausgesetzt ist, sollte auch dies zumindest zu hinterfragen und überprüfen sein. Gerade mit den technischen Möglichkeiten des E-Books, das Verlinkungen und Integration von Multimedia-Inhalten zulässt, kann Werbung eine ergänzende Erlösquelle sein.
Eingeschränkte Features
Dank der flexiblen Gestaltung eines E-Books lassen sich leicht qualitativ unterschiediche Versionen erstellen. So können Verlage zunächst eine kostenlose Basisvariante anbieten, die zum Beisiel nur den reinen Text beinhaltet. An die Kasse gebeten wird der Leser erst, wenn er Zugriff auf Tabellen, Multimedia oder exklusive Informationen haben will. Das Kalkül des Verlegers bei dieser Methode liegt in der Einschätzung, mit der Kostenlos-Variante wesentlich mehr Interessenten als mit der Vollversion zu erreichen, und so für erhöhte Verkäufe der Vollversion zu sorgen.
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